Ausstellungsarchiv 2024

7. Februar bis 7. April 2024

Unter dem enigmatischen Kürzel ZZOT präsentiert Wolfgang Walkensteiner seine neuesten Werke in der Alpen-Adria-Galerie. „Zur Zeit ohne Titel“, zur Unzeit keine Sprache, aber auch kein Bestreben, das in der Gegenwart wieder erstarkte Unmenschliche im Bild zu verarbeiten. Eine Unmöglichkeit den Schattenseiten des Menschlichen gerecht zu werden. Mit Diogenes könnten wir eine Laterne entzünden und am helllichten Tag durch unsere Städte gehen und einen Menschen suchen. Wir werden ihn nicht finden, so wie wir den Menschen in den Bildern von Walkensteiner vergeblich suchen, aber das Licht ist wichtig – das Licht der Aufklärung und das Licht im Bild. Es ist die Malerei, die dem Künstler die ihr eigenen Problemstellungen vorgibt. Mit Hell-Dunkel-Kontrasten moduliert er abstrakte Formen und lässt sie plastisch in einem indifferenten Bildraum schweben. Zugleich erweitert er die Malerei in den Realraum, lässt sie Skulptur werden und transformiert sie in immer neue Erscheinungsformen: naturalistisch und doch abstrakt, mimetisch und doch eine eigene Realität. Ein Medium immer am Werden, ein Künstler immer am Suchen, keine Zeit für Titel. (Roman Grabner, Kurator der Ausstellung)

17. April bis 23. Juni 2024

Richard Klammer präsentiert in der Alpen-Adria-Galerie erstmals umfangreich seinen Zyklus der Zeitgenossen. Der Zeitgenosse ist mehr als nur ein Mensch, der gleichzeitig mit einem anderen in einem bestimmten Zeitraum lebt. Er ist ein Gefährte, ein Begleiter in den Untiefen des Lebens und den Gezeiten der Zeitläufe. Der Anklang von genossen mit genießen kommt einem in den Sinn und beide Worte gehen auch auf dieselbe indoeuropäische Sprachwurzel zurück. Der Zeitgenosse ist also jemand, mit dem man gemeinsam Zeit genossen hat. Richard Klammer hebt in seinen Porträts nun jene Menschen auf den Sockel, mit denen er viel Zeit genossen hat, seine Freunde, Bekannten und Wegbegleiter. Doch der Künstler stellt sie nicht auf einen Sockel aus Ebenholz, ein Podest aus Bronze, oder ein Postament aus Marmor, sondern auf eine ausrangierte und ausgesonderte Getränkekiste. Man könnte von einer Relativierung der Geste sprechen, auf die Bodenständigkeit des Künstlers und seines Umkreises verweisen oder eben von der Gemeinschaft sprechen. Gemeinschaft entsteht durch Gespräche, gemeinsames Arbeiten und Musizieren und vor allem natürlich durch gemeinsames Essen und Trinken und Feiern.

3. Juli bis 1. September 2024

Der Kärntner Künstler Edwin Wiegele (*1954 in Villach) blickt anlässlich seines heurigen 70. Geburtstages unter dem Titel „Das bewegte Licht der Jahre“ mit einer Retrospektive auf sein künstlerisches Tun. „Wenn ich male, zählt einzig der gegenwärtige Moment und aus ihm entsteht alles. Der Augenblick ist alles. Keine Vergangenheit. Keine Zukunft. Es kommt, wie’s kommt!“ EW 2007 Edwin Wiegele nähert sich seit jeher über akribische Bewegungen dem Eigentlichen der menschlichen Natur an. In seinem Lebensmittelpunkt Haimburg bei Völkermarkt, wo ihm das gelingt, bringt Wiegele mit seinem unverstellten Blick Kunst-Kompositionen eines Ausmaßes hervor, als gäbe es nichts anderes. Für den Künstler ist die Retrospektive als eine Form bestimmt, in der er ausufernde Schaffensprozesse zu reflektieren und in Ordnungen zu stellen versucht. Zu beleuchten gilt es Zeichnungen, Malereien, Aquarelle und Film. Sebastian Grayer, Kulturjornalist

18. September bis 10. November 2024

Bogdan Borčić und Rudi Benétik eröffnen mit ihren Arbeiten den Zugang zu neuen Welten. Sie wollen entdeckt und erforscht werden. Sie treffen das Innere. Ein Gefühl von persönlicher Bereicherung für alle, die sich darauf einlassen.

Bogdan Borčić in Rudi Benetik s svojimi deli odpirata vrata v nove svetove, ki želijo biti odkriti in raziskani. Segajo v notranjost občutka, ki postane dar osebnega bogastva tistemu, ki se vanj poda.

Bogdan Borčić e Rudi Benétik aprono con le loro opere l‘accesso a nuovi mondi. Vogliono essere scoperti ed esplorati. Colpiscono l‘interiorità, generando un‘emozione per chi si apre a loro, un‘emozione che viene donata come un arricchimento personale.

Kurator der Ausstellung Ludwig Riedmann

11. Dezember 2024 bis 26. Jänner 2025

Heinz Goll (*1934 in Klagenfurt, †1999 in Sibaté, Kolumbien) hätte heuer seinen 90. Geburtstag gefeiert. Die Alpen-Adria-Galerie ehrt den Schöpfer des „Wörtherseemandls“ mit einer ganz besonderen Ausstellung, deren Herzstück ein digitaler Rundgang durch sein Haus im kolumbianischen Sibaté bildet.
Heinz Goll hat sich dort, auf einem alten Landbesitz der Savanne, die letzten zwanzig Jahre seines Lebens sein eigenes Paradies geschaffen.
Ausgesuchte Werke aus dem Besitz seiner Familie, von Privatsammlern und der Kunstsammlung der Stadt Klagenfurt demonstrieren eindrucksvoll sein vielfältiges Schaffen von den Anfängen bis hin zu Beispielen aus den späten 1990er Jahren.

Für mich ist die Kunst ein fast so ernsthaftes Spiel wie die Liebe. Es ist die Möglichkeit, meine Suche nach dem Hintergrund des Lebens auszudrücken (…). Es ist die Freude, die Widersprüche erleben zu können, ohne in Konflikte zu geraten. Heinz Goll