Ausstellungsarchiv 2024

6. März bis 21. April 2024

Das Aufbrechen von traditionellen Denkmustern und das Aufzeigen von mentalen Linien und Grenzen bilden die Kernelemente in der gemeinsamen Ausstellung von &thankyou und Christoph Reiterer I Projectname ´verymuch´. Dadurch entsteht eine dynamische Verschmelzung zweier künstlerischer Perspektiven, die sich intensiv mit den Themen der Transformation und des Perspektivenwechsels auseinandersetzen. Wie erkenne ich die jetzige Perspektive und wann erachten wir es als notwendig, diese zu ändern? Die intensiven grellen Farben in Graffiti und Neon Elementen sowie die klare Linienführung spannen den Bogen im Zusammenspiel von Gemäldemalerei und Neon-LED Werken. &thankyou’s Kunst, die eine Sehnsucht nach einem Aufbrechen in eine unvoreingenommene Lebensweise ausdrückt, fließt harmonisch in Reiterers intensive Betrachtung der einfachen Linie ein. Wann stellt diese eine Grenze und wann eine Verbindungslinie dar? Diese Ausstellung ist kein sanftes Nicken. Die Herausforderung ist das Herbeiführen einer Transformation, in welcher wir das Alte zurücklassen und uns auf die Pfade des Neuen begeben können.

1. Mai bis 16. Juni 2024

Der Kärntner Künstler Wilhelm Bähr wird in diesem Jahr seinen achtzigsten Geburtstag begehen. Aus diesem Anlass zeigt das Living Studio der Stadtgalerie Klagenfurt eine Auswahl seines reichhaltigen, facettenreichen Werkes: Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Objektkunst geben Einblick in die Schaffensperioden eines äußerst vielseitigen Künstlers.

26. Juni bis 8. September 2024

Konrad Kollers Zeichnungen sind mit feiner Tuschfeder auf das Leichentuch der Seele gebannte Schaurigkeiten. Das Absonderliche und Unheimliche nimmt Gestalt an und führt den Betrachter in die dunklen Zonen seiner eigenen Innenwelt. Aber auch die Aquarelle und Ölbilder sind von intensiver und eindringlicher Ausdruckskraft. Konrad Koller perfektionierte sein künstlerisches Können in verschiedenen Techniken und Stilanklängen, ohne seine eigenständige Charakteristik zu verlieren. Sein literarisches Schaffen wartet auf eine Wiederentdeckung.
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit Galerie Magnet.

2. Oktober bis 10. November 2024

Daniel Hill (*1980/USA, lebt und arbeitet in Wien) präsentiert die Ergebnisse seines fünfmonatigen Stipendiums für Fotografie und Medienkunst des Landes Kärnten und der Stadt Klagenfurt: Im Rahmen des künstlerischen Forschungsprojekts BODY OF MERE BEING untersucht Daniel die Machtstrukturen zwischen dem Körper und der gebauten Umwelt und kritisiert dabei die historisch männlich dominierte Natur der Architektur. Während der Residenz in Klagenfurt wurde im Projekt untersucht, wie die Architektur der Renaissance den männlichen Körper als Idealmodell verwendete, verkörpert durch den „Vitruvian Man“, und wie der Körper mit Fragen von Gender und Sexualität verknüpft wird. Durch Fotografie, bewegte Bilder und Archivforschung präsentiert die Ausstellung die ersten Ergebnisse, die die Vorstellung göttlicher Proportionen und die Zentralität des männlichen Körpers im Design in Frage stellen. Kritische feministische Architekturtheorien werden untersucht, die nahelegen, dass Architektur den männlichen Körper in Städten projiziert und einschreibt, während andere Körper unterdrückt werden, wobei sich der männliche Körper metaphorisch in eine lebensspendende Form verwandelt.

20. November 2024 bis 16. Februar 2025

Die 1994 in Klagenfurt geborene Künstlerin Lisa Waldner präsentiert das Ergebnis ihres 6-monatigen Aufenthalts als heurige Preisträgerin des Atelier-Stipendiums Šmartno der Stadt Klagenfurt:
Die neuen Arbeiten von Lisa Waldner weisen eine Besonderheit auf: Es ist der Fluss der materiellen Farbe, dem die Aufmerksamkeit geschenkt ist und der sich selbstfindend einen Weg bahnt. Nicht willkürlich und beliebig seiner Gestalt nach, sondern durch Bewegungen der Künstlerin gesteuert, aber dem freien Fluss des Stoffes doch Gewähr versprochen. So gleitet mit Terpentinöl verdünnte Farbe über große auf dem Boden gelegte Leinwände, benetzt und bedeckt die Gründe in mehreren Schichten, abwechselnd frei und gestisch, um aus dem Flüssigen heraus dem Gemälde eigenwillige Gestalt zu geben. Für die Künstlerin Lisa Waldner kennzeichnet dies ihren schöpferischen Vorgang, indem der Eigennatur des Materials die Möglichkeit eingeräumt wird, sich selbst zu zeigen und doch gelenkt zu sein. Wie aus einem „Meer“ (dem Urgewässer) der Möglichkeit sich ein Gipfel, ein Berg erhebt, aus dem schließlich nicht nur ein Gedankenlicht, sondern auch die Natur des Stoffs entspringt, so bildet sich Form, Gestalt und Festes heraus, welche vor dem Auge die Phantasie der Betrachtung erregen kann.  Ingo Nussbaumer